Die Schützengilden werden schon im 13. Jahrhundert erwähnt. Sie entstanden aus der Not dieser Zeit. Heere und Landesverteidigung kannte man nicht. Da taten sich tapfere waffenfähige Männer in Schützengilden zusammen, um sich und ihre Städte und Dörfer vor Überfällen und Plünderungen zu schützen.
Vor uns steigen aber auch prunkreiche Bilder voll fröhlichen Glanzes, der Lustigkeit und wehrhaften Bürgersinnes auf, wenn wir uns die Geschichte der Deutschen Schützengilde vertiefen, die den prächtigen Ausdruck des mannhaften Zukunftgeistes noch bis heute in unsere Gegenwart fortpflanzen. Von unserem Ursprung im süddeutschen Raum weitete sich die Gilden nach Norden aus. Organisiert waren sie nach dem Vorbild der kirchlichen Bruderschaften, die ihren besonderen Hl. Zum Schutzpatron wählten (in Ahlde war es der St. Hubertus), dessen Bilder, dann Wappen und Fahnen schmückten und nach dessen Namen Kapellen benannt wurden.
Als Gegensatz zu den Korporationen der adeligen Ritter waren diese Gilden des freien Bürgertums entstanden. Sie wurden aufrechterhalten zu Schutz und Schirm, zur tapferen Abwehr jeden Angriffs, und Ihre Feste warenimposante Darstellungen der wachsenden Macht der Städte und Dörfer. Zunächst war der Bogen die Waffe der Schützen. Doch Bald trat die Armbrust an seine Stelle und dann, nach der Erfindung des Schießpulvers, das Gewehr.
Es ist sich zu verstehen, wenn die Männer dann, wenn die Zeiten es erlaubten, zu einem frohen Fest zusammenkamen, auf dem sie dann im Schießen wetteiferten. Es galt schon etwas, ein guter Schütze zu sein!
Man nannte diese Zusammenkünfte "Vogelschießen". Das Ziel war einkünstlich geformter Vogel auf einer Stange von etwa 15m länge (Schützenstaarken im Volksmund) Wer das letzte Teil des Vogels herabschoss, war "König".
In den schrecklichen Jahren des 30jährigen Krieges (1618 - 1648) kam das Vogelschießen fast überall zum Erliegen, so auch in unserer Gegend. Nach Beendigung des Krieges versuchte der Bischof von Osnabrück, Franz Wilhem von Wartenburg, wieder Ordnung und Ruhe zu schaffen.
Der tatkräftige Bischof, der 1625 an die Spitze des Osnabrücker Hochstifts kam und die Schrecken des Krieges miterlebt hatte, gestand den Menschen seines Bistums im Jahre 1657 den Brauch des Vogelschießens wieder zu.
Dieses Schießen musste an einem Werktag zwischen Ostern und Jacobi durchgeführt werden. Der König, zu dessen Ehren ein Umtrunk stattfinden durfte, wurde dann von allen persönlichen Leistungen befreit.
Aus den Jahren 1680 bis 1750 ist nur wenig über den Brauch des Vogelschießens zu erfahren. Es ist jedoch anzunehmen, dass auch in dieser Zeit und in unseren Bauernschaften Schützenfeste und das Vogelschießen stattfanden.
Aus dem Jahre 1840 (Gründung) stammt die Urkunde, die das Alter unseres Schützenvereins St. Hubertus belegt.
Erst ab 1914 sind Unterlagen und Überlieferungen vorhanden:
Vor 1914
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auf einem sogenannten Schützenstaarken (lange Stange von
ca. 15m Länge)wurde der Vogel befestigt.
Die Gewehre sowie Kugeln waren mitzubringen .
Standort des Schützenstandes war bei "Theißings Vorfeld" in
der Nähe des 6 Sterneweges. |
Ab 1920
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neuer Standort des Schützenplatztes "Auf dem Sunderhügel",
zwischen Farwick und Theißings Tannen. Wobei hier auf eine
Scheibe geschossen wurde, allerdings wurden die Feierlich-
keiten in dem Ort, Emsbüren durchgeführt.
Eine Woche vorher war bei der alten Königin "Schützenball"
(ein Schützenball war eine Schützenbrautbestellung für das
eigendliche Schützenfest). |
1920
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erstmalige Fahnenweihe des Schützenvereins. Als Schutz-
patron wurde der St. Hubertus erwählt. |
1924
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Verlegung des Schützenstandes zum "Sunderhaus", unterhalb
von Farwicks Fläche. |
1933 - 1939 |
Verlegung des Schützenstandes nach Gehring |
1939 - 1945
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Infolge des 2. Weltkriges war in diesen Jahren kein
Schützenfest |
1946 |
Auf dem Hof Twenning |
1947 - 1948 |
Auf dem Hof Farwick |
1946 und 1947
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wurde nicht geschossen, sondern auf Blechdosen
geworfen |
1948 |
wurde mit einer selbstgebauten Armbrust geschossen |
1949 - 1954
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Verlegung des Schützenplatzes zum Hofe "Homeyer".
Hier wurde dann zum ersten Mal nach dem Kriege mit einem
Luftgewehr auf Scheibe geschossen. Die Feier fand dann auf
dem Hofe "Homeyer" statt. |
1955
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Verlegung des Schützenplatzes zum "Sunderhaus". Es wurde
auf dem neu erbauten Schützenstand mit Kleinkaliber auf
Scheibe geschossen |
1955 - 1956 |
Schützenfest auf dem Hofe "Homeyer" |
1957 -1964
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Schützenstand und erstmaliges Festzelt "Im Sunderhaus".
Schießen auf Scheibe. |
1964 |
Erbauung des Kriegerehrenmals |
ab 1970 |
Verlegung des Schützenplatzes zur Ahlder Schule |
Im Jahre 1990 wurde das 150 jährige bestehen des Schützenvereins St. Hubertus Ahlde gefeiert.
Alle Ortsteile halfen mit, das das Fest ein foller Erfolg wurde
Auf den Bildern kann man sehen das wirklich alle mithelfen mussten. Ob jung, ob alt, ob Mann oder Frau.
Man konnte in den vorherigen Tagen des Jubelfestes den folgenden Spruch hören
Dat Korn up den Esch is riep, man we hept kien tiet toht meihen, wie moet noht festzelt toht arbeeden
Hier ein Paar Bilder aus Achterahlde
Das Kaiserpaar unter dem Jubel-Bogen
Der Vorstand der die 150 Jahrfeier umsetzte
stehend v.l.n.r. Paul Bünker, Otto Honekamp, Berndhard Wintels, Hans Hopmann, Otto Oortmann und Heinz Veerkamp
sitzend v.l.n.r. Josef Geissing, Hans Hermeling und Willi Lohaus
Zur Unterstützung des Jubelfestes wurde ein erweiterter Festausschuss gebildet.
Mitglieder waren Wolfgang Buers, Franz Fehren, Karl Geissing, Heinz Hoppenjahn, Bernhard Ketteler, Hans Räkers, Hermann Staelberg, Hermann Teipen und Werner Wenning.
ab 1990 |
Einführung des Kaiserschießen (alle 5 Jahre) |